Leitungswasser vs. Mineralwasser: Was sollten Sie wählen?
Die Wahl zwischen Leitungswasser und Mineralwasser beschäftigt viele von uns täglich. In Deutschland herrschen hohe Qualitätsstandards für Trinkwasser. Doch trotzdem bleiben manche Fragen offen.
Wo unterscheidet sich die Qualität des Wasser? Wie gesund ist Leitungswasser bzw. Mineralwasser? Was enthält mehr Mineralien? Und wie wirkt sich die Wasserentscheidung auf die Umwelt und unseren Geldbeutel aus?
In diesem Artikel werden wir diese Fragen genauer unter die Lupe nehmen. So können Sie das beste Wasser für sich und Ihre Bedürfnisse ermitteln.
Was ist Leitungswasser? Was ist Mineralwasser?
Bevor wir diese beiden Wassersorten miteinander vergleichen, muss geklärt werden: Was ist eigentlich Mineralwasser? Und wie unterscheidet es sich hinsichtlich Herkunft und Aufbereitung von Leitungswasser?
Natürliches Mineralwasser
Die Bezeichnung „natürliches Mineralwasser“ ist ein geschützter Begriff. Dieser darf nur verwendet werden, wenn das Wasser aus tiefen und damit geschützen Quellen stammt. Es muss direkt an der Quelle abgefüllt werden und unterliegt nur sehr geringer Behandlung.
Allein Eisen und Schwefel dürfen dem Wasser mit Hilfe von natürlichen Verfahren entzogen werden. Chemische Prozesse sind verboten. Auf natürlichem Wege darf dem Wasser auch Kohlensäure hinzugefügt oder entzogen werden. Weitere Veränderungen des Wassers sind nicht zulässig.
Als einziges Lebensmittel in Deutschland benötigt Mineralwasser eine amtliche Anerkennung (Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit).
Mehr als 200 Untersuchungen sind dafür notwendig. Diese und weitere Aspekte wie Etikettierung und Verpackung sind in der Mineral- und Tafelwasserverordnung festgelegt.
Trinkwasser (Leitungswasser)
Mineralwasser erkennt man am Etikett, Leitungswasser daran, dass es aus dem Hahn kommt. In Deutschland wird Leitungswasser auch als Trinkwasser bezeichnet. Das kommt nicht von ungefähr.
Leitungswasser gilt als das am strengsten kontrollierteste Lebensmittel in Deutschland (Quelle: Verbraucherfenster Hessen). Doch woher kommt Leitungswasser?
Ursprünglich stammt Leitungswasser, auch Kranwasser genannt, zu einem Großteil aus Grund- und Quellwasser. Andere Wasserquellen stellen Flüsse, Seen, Talsperren sowie Oberflächenwasser (Quelle: Umweltbundesamt).
Dieses Wasser ist somit deutlich ungeschützter als Mineralwasser und anfälliger für Verschmutzungen. Menschengemachte Probleme wie Chemikalien, Dünger oder Pestizide verunreinigen das Grundwasser.
Nichtsdestotrotz kann man in Deutschland bedenkenlos das Leitungswasser trinken. Die Methoden der Wasseraufbereitung entfernen diese schädlichen Stoffe aus unserem Trinkwasser. Auch sichern regelmäßige Kontrollen die hohe Qualität des Trinkwassers (Quelle: Verbraucherzentrale). Festgehalten werden diese Regelungen in der Trinkwasserverordnung.
Trinkwasserqualität: Leitungswasser oder Mineralwasser?
Meist wird Mineralwasser als das sicherer Wasser im Vergleich zu Leitungswasser angesehen. Es stammt aus unterirdischen Quellen und ist somit grundsätzlich vor Verunreinigungen geschützter. Leitungswasser wird jedoch sorgfältig aufbereitet und regelmäßig kontrolliert. Was ist sicherer?
Menschengemachte Gefahren: Pestizide, Nitrat, Medikamente und Mikroplastik
Mit all diesen Stoffen belasten wir unser Grundwasser und damit unser Trinkwasser selbst. Trotz strengen Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen kann es zu nachweisbaren Spuren von Schadstoffen im Leitungswasser kommen. Zuletzt konnten Untersuchungen eines vom NDR beauftragten Labor Rückstände von Medikamenten im Trinkwasser nachgewiesen werden. Die erwiesenen Mengen stellten jedoch kein Risiko für die Gesundheit dar (Quelle: NDR).
Auch Mineralwasser bleibt nicht von den Einflüssen dieser Verschmutzungen verschont. So hatÖko-Testin 9 von 25 Mineralwassern Pestizid-Reste nachweisen können. Die Mengen sind jedoch ebenfalls kein Gesundheitsrisiko. In 10 Wassern konnte zusätzlich Mikroplastik nachgewiesen werden.
Natürliche Risiken: Uran, Bor, Arsen
Daneben birgt auch der natürliche Wasserkreislauf Gefahren. Wenn Wasser durch Gesteinsschichten fließt, kann es geringe Mengen an Uran lösen und in das Wasser abgeben. Ähnlich verhält es sich mit Bor und Arsen. Dies ist ein Risiko für Leitungswasser UND Mineralwasser.
So konnte Öko-Test in den untersuchten Mineralwassern einmal Uran und zweimal Bor nachweisen. Obwohl es sich um natürliche Stoffe handelt, sollte deren mitunter gesundheitsschädliche Wirkung nicht unterschätzt werden.
Äußere Einflüsse: Schimmel, Blei, schlechter Geruch
Doch die Liste hört noch nicht auf. Mineralwasser ist ein Produkt und so gibt es auch hier Rückrufaktionen. Gründe sind beispielsweise Schimmelbildung, chemische Rückstände oder Fremdgeruch (Quelle: Produktwarnung).
Doch auch Leitungswasser bleibt von äußeren Einflüssen nicht verschont. Chlor, Kalk oder Bleirohre können das sauber eingespeiste Trinkwasser ungenießbar oder gar gesundheitsschädlich machen. Dies gehört zu den Nachteilen von Leitungswasser.
Zwischenfazit: Mineralwasser oder Leitungswasser?
Leitungswasser und Mineralwasser sind streng kontrolliert. In den meisten Fällen sind beide sauber und sicher für den Verzehr. Die Annahme, dass Mineralwasser grundsätzlich sauberer ist als Leitungswasser, ist jedoch nicht zutreffend. Teilweise ist die Trinkwasserverordnung sogar strikter als die Mineralwasserverordnung.
Allerdings können Leitungswasser und Mineralwasser Schadstoffe und äußere Einflüsse die Wasserreinheit beeinflussen. Wer hier sicher gehen oder unangenehme Geschmacksstoffe vertreiben möchte, ist mit einem Wasserfilter für Trinkwasser von LOTUS VITA gut beraten.
Mineralstoffe: Leitungswasser oder Mineralwasser?
Unser Körper braucht Mineralstoffe. Sie sind wichtig für unseren Stoffwechsel. So braucht es Calcium für den Aufbau und die Aufrechterhaltung der Knochen. Dafür wird ebenso Magnesium benötigt, welches außerdem für Funktionen der Nerven und Museln verantwortlich ist.
Mineralien im Leitungswasser
Enthält Leitungswasser Mineralien? Und falls ja, ausreichend um unseren täglichen Bedarf zu unterstützen? Dies hat dasKompetenzzentrum Mineral- und Heilwasser (KMH) in einer Pilotstudie untersucht.
Ergebnis: Nur sehr hartes Wasser kann einen nennbaren Wert an Mineralien vorweisen. Doch dieses kalkhaltige Wasser wird zum Schutz der Geräte meist vorher entkalkt. Somit kommt das KMH zu dem Schluss: „Trinkwasser [liefert] keinen relevanten Beitrag zur Mineralstoffversorgung“ (Quelle: KMH).
Weitere Informationen zur Mineralien im Leitungswasser gibt es im Beitrag „Sind im Leitungswasser Mineralien?“
Mineralwasser = Mineralstoffe?
Doch auch Mineralwasser liefert nicht grundsätzlich Mineralstoffe. Nur bestimmte Mineralwasser tragen zu unserem täglichen Bedarf bei. Diese sind mit Bezeichnungen wie „mit hohem Gehalt an Mineralien“ oder „calciumreich“ ausgewiesen.
So enthält ein calciumreiches Mineralwasser mehr als 150 Milligramm pro Liter. Jugendliche brauchen am Tag 1200 Milligramm Calcium, Erwachsene 1000 Milligramm (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.).
Ausgewiesenes Mineralwasser kann einen entscheidenden Beitrag zu unserem Bedarf an Mineralstoffen bieten. Primär nehmen wir diese allerdings über feste Nahrung auf. So sind besonders Milchprodukte, Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl oder Rucola sowie Nüsse effektive Calcium-Lieferanten.
Ist Leitungswasser nun gesund? Ist Mineralwasser gesund?
Grundsätzlich ist Wasser gesund, weil unser Körper nur mit ausreichend Flüssigkeit funktioniert. Hierbei ist es egal, ob wir Leitungswasser oder Mineralwasser trinken. Mineralwasser kann einen Vorteil bei der Zufuhr von Mineralsoffen bieten, wenn die passende Sorte ausgewählt wird.
Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Wasser für unseren Körper. Lesen Sie unseren Beitrag „Warum ist Wasser trinken so wichtig?“
Umweltschutz: Leitungswasser oder Mineralwasser?
Ein wichtiger Aspekt bei der Wasserwahl sind die Auswirkungen auf die Umwelt. Dabei gilt es sowohl Verpackung sowie Transport zu beachten. Hierbei gewinnt Leitungswasser auf ganzer Linie. Warum?
Mineralwasser wird entweder in Einwegplastik-Flaschen oder Mehrwegflaschen aus Plastik oder Glas verkauft. Vor allem die Einwegflaschen stellen ein großes Problem dar.
16,4 Milliarden Plastikflaschen werden pro Jahr in Deutschland verbraucht. Daraus entstehen über 430.000 Tonnen Müll. Das ist mehr als 42 Mal das Gewicht des Eifelturms.
55% Prozent der Flaschen werden neu hergestellt und nicht aus recycleten Plastikflaschen. Durch die Herstellung werden im Jahr etwa 360.000 Tonnen an Rohöl und Erdgaskodensate verbraucht (Quelle: Deutsche Umwelthilfe). Einwegplastik-Flaschen sind eine enorme Belastung für unsere Umwelt.
Mehrwegflaschen schonen die Umwelt, da sie mehrfach verwendet werden können. Glasflaschen werden bis zu 50 Mal befüllt, Plastikflaschen bis zu 25 Mal. Wichtig ist bei der Auswahl der Mehrwegflaschen nicht, aus welchem Material sie sind. Wichtig ist, woher sie kommen.
Es gilt, regionales Wasser zu bevorzugen. So hat das abgefüllte Wasser keine allzu langen Transportwege hinter sich. Bei langen Strecken belastet Plastik sogar weniger die Umwelt, da es leichter ist. Auf importiertes Mineralwasser sollte grundsätzlich verzichtet werden.
All dem gegenüber steht unser Leitungswasser. Es wird direkt zu uns nach Hause geliefert. Keine Transport und kein Verpackungsmüll ist notwendig, damit wir Wasser genießen können. Dies reduziert den CO2-Ausstoß erheblich und minimiert den Plastikmüll.
600 Mal niedriger ist die Umweltbelastung durch Leitungswasser in Deutschland im Vergleich zu Mineralwasser (Quelle: Verbraucherzentrale).
Die grüne Wahl ist damit auf jeden Fall unser Leitungswasser! Wer nicht auf Mineralwasser verzichten möchte, sollte regionales Wasser aus Mehrwegflaschen kaufen.
Sie wollen mehr zum Thema Umweltschutz erfahren? Dann lesen Sie unseren Beitrag: „Wie wir die Umwelt schützen – 5 Alltagstipps“.
Preisvergleich: Leitungswasser oder Mineralwasser?
Der klare Gewinner ist hier Leitungswasser. Was kostet denn ein Liter Leitungswasser?
In Deutschland kostet durchschnittlich 1 Liter Trinkwasser gerade einmal 0,2 Cent. Im Gegensatz dazu liegen die Kosten für Mineralwasser aus dem Supermarkt zwischen 19 und 50 Cent pro Liter. Mit einem Euro können Sie sich also rund 500 Liter Leitungswasser kaufen oder 2 bis 5 Flaschen Mineralwasser.
Mit einem Wasserfilter bleibt Leitungswasser die kostengünstigere Alternative. Die Wasserfilter Kanne FAMILY inklusive Filterkartusche kostet 79,80 Euro. Eine Wasserfilter Kartusche hat eine Durchlaufrate von 500 Litern. Etwa 16 Cent zahlen Sie somit für frisch gefiltertes Wasser inklusive Wasserfilter Kanne.
Anschließend muss nur noch die Wasserfilter Kartusche gekauft werden (26,50€). Das sind 5,3 Cent pro Liter. 5,5 Cent mit den Kosten für das Leitungswasser mitgerechnet. In Jahrespaketen wird es sogar noch preisgünstiger.
Leitungswasser ist somit der ungeschlagene Sieger im Preisvergleich – sowohl mit als auch ohne Wasserfilter.
Fazit: Mineralwasser oder Leitungswasser – Welches Wasser ist das Beste?
Die Antwort liegt bei Ihnen. Wenn Sie Wert auf Wasser legen, welches Ihren Mineralstoff-Haushalt unterstützt, eignet sich spezielles Mineralwasser mehr. In Umweltfreundlichkeit und Preis gewinnt jedoch Leitungswasser auf ganzer Linie.
Hinsichtlich Reinheit sind sowohl Mineralwasser als auch Leitungswasser als grundsätzlich sicher anzusehen. Nichtsdestotrotz kann es zu Ausnahmen kommen. Deswegen empfiehlt sich die Kombination von Wasserfilter und Leitungswasser. Das Leitungswasser zu filtern ist eine kostengünstige und sichere Alternative zum Kauf von Mineralwasser.
Letztendlich hängt die Wahl zwischen Leitungswasser und Mineralwasser von Ihren Vorlieben und Bedürfnissen ab. Objektiv ist unser Wasser aus dem Hahn allerdings die bessere Wahl. Und damit Prost!